Armin Trautwein_Foto MAM

Altes Eisen? Armin engagiert sich als Berufspate!

Seit seinem Renteneintritt macht sich Armin als Berufspate für Geflüchtete stark.

Im Herbst 2015 stand für Armin der Eintritt in die Rente an. Dieser Übergang war begleitet durch ein Gefühl der Erleichterung, denn der Druck von einer Arbeitsstelle zur anderen zu stolpern und die Frage „Wie geht es weiter“ waren weg. Er ist aufgeblüht und genießt den neuen Lebensabschnitt. Allerdings nicht, indem er die Füße hochlegt. Im Gegenteil.

Armin ist ein kommunikativer Mensch, der auf andere Menschen zugeht und in dessen Selbstverständnis es nicht passt, nichts zu machen.

In einem Zeitungsartikel las er, dass ehrenamtliche Berufspat:innen gesucht werden. Für ihn war das der direkte Anschluss an sein Erwerbsleben. Mit Eintritt in die Rente begann er einen anderthalbjährigen Bundesfreiwilligendienst im Projekt Berufspat:innen.

„Ich hatte die nötige Erfahrung und war gedanklich noch im Arbeiten“

Im Projekt kann er seine Lebens- und Berufserfahrung, seine kommunikativen Fähigkeiten und seine Zeit für etwas Gutes einsetzen. Und auch nach Abschluss des Bundesfreiwilligendienstes steht Armin Menschen zur Seite, die Unterstützung bei der Vermittlung in den Arbeitsmarkt brauchen, vor allem Menschen mit Migrationsgeschichte.

Doch Engagement ist keine Einbahnstraße. Für Armin war schon immer das Dazulernen ein zentraler Punkt seines Lebens.

„Ich habe mal gelesen, dass intelligente Menschen dazu verdammt sind, immer dazuzulernen“

sagt er und dies zieht sich bis heute durch. Das Engagement als Berufspate gibt ihm etwas zurück. Er lernt Menschen und ihre Geschichten kennen und konnte auch Veränderungen an sich selbst feststellen: es fällt ihm leichter, Menschen so wie sie sind, anzunehmen, er ist weniger aufbrausend und in seinem eigenen Ich selbstbewusster geworden.

Über Einsamkeit jammern, aber die Erfüllung in Gartenarbeit suchen? Das ist nicht sein Weg:

„Mit deinen Radieschen kannste nicht reden“

Armin ist überzeugt, dass man selbst aktiv etwas gegen Einsamkeit tun kann. Manche Chancen muss man nur nutzen.

Interview und Text: Ann Borgwardt

Infos zum Projekt

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